 Es ist bekannt, dass sich das Tischlerhandwerk in einer tiefgreifenden Krise befindet. Die Nachrichten sind geprägt von Entlassungen, Firmenschließungen, Mehrarbeit ohne Lohnausgleich und steigender Arbeitslosigkeit. Dabei ist keine Besserung in Sicht!
So begann die Einladung der Umweltgemeinschaft zu einem Seminar. Jeder der dies las, war erst mal davon überzeugt, dass es sich um eine Unternehmerschulung handelt. Dies war allerdings in diesem Fall nicht gewollt. All zu oft denkt der Unternehmer, er müsse die Probleme der Firma- nämlich seine Probleme- alleine lösen. Dabei gerät er all zu oft in einen „Teufelskreislauf“, welcher ihm kaum Zeit lässt, sich um die Wurzeln des Übels zu kümmern. Aufträge durch „Mund zu Mund- Propaganda“ reichen nicht mehr aus, der Chef muss sich mehr als früher um Aufträge kümmern. Deshalb sollte bei diesem Seminar mit Mitarbeitern von Umweltgemeinschaftsmitgliedern über das Thema gesprochen und Lösungsansätze erarbeitet werden. Die Resonanz auf die Einladung war erstaunlich hoch, womit die Ernsthaftigkeit durch die Unternehmer unterstrichen wurde.
Am 18.Februar fanden sich um 9:00 Uhr 22 Teilnehmer aus 15 Betrieben in der Tischlerei Stuckardt, Haunetal ein. Nach der Begrüßung und Befragung durch Ulrich Leber und Ralf Stuckardt, aus welchem Grund jeder einzelne denn das Seminar besuche, war dies den Meisten noch nicht ganz klar. Gemäß dem Motto „ mein Chef hat mich hergeschickt und ich werde den Tag schon überstehen“ sah der ein oder andere dem Tag mit gemischten Gefühlen entgegen.
Auch für die beiden Referenten -oder besser Moderatoren- , war die Veranstaltung ein Versuch, Mitarbeiter unterschiedlicher Firmen in Gruppen an dieses sensible Thema heranzuführen. Dabei sollte der Vortragsteil bewusst klein gehalten werden, damit genügend Zeit für die Erarbeitung von Lösungen durch die Teilnehmer übrig blieb. Aus den Erfahrungen anderer Veranstaltungen bleibt das Erlebte besser im Gedächtnis, wenn ein Outdoor- Anteil integriert wird. Deshalb wurde im Wechsel zur Situation im Tischlerhandwerk und der Kalkulation vorgetragen, Lösungen zu den Themen in der Gruppe erarbeitet und zur Förderung der Teamfähigkeit im Outdoor- Spiel- trainiert.
Nach Abschluss bestätigten sowohl die Moderatoren als auch die Teilnehmer der Testveranstaltung einen hohen Spaßwert mit ernstem Hintergrund. Die Lösungsvarianten um aus der „Strukturkrise“ aus Sicht der Mitarbeiter herauszukommen, sind in jedem Fall vielversprechend. Die Ergebnisse werden den Mitgliedern der Umweltgemeinschaft auf ihrer Mitgliederversammlung präsentiert.
Ansprechpartner:
Ulrich Leber
Umweltgemeinschaft im Tischlerhandwerk - Hessen
Sandusweg 3
35435 Wettenberg/Launsbach
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