Studienfahrt NRW 2005

Im Herzen des Ruhrgebiets

Hüttenwerk HenrichenburgWährend in den vergangenen Jahren die Studienfahrten der Umweltgemeinschaft NRW zu weitger entfernten Sehenswürdigkeiten führten (Hamburg, Dresden, Berlin...) bot sich dieses Mal Bochum an. Dort liegt ja – wie wir alle seit Grönemeyer wissen – das Herz des Ruhrgebiets, das zumindest in nostalgischer Erinnerung für Kohle und Stahl schlägt. Am ersten Tag stand deshalb schwerpunktmäßig der Werkstoff Stahl auf dem Besuchsprogramm. Bei der Firma Wollenweber in Wattenscheid wird seit vielen Jahren im Bereich des Laden- und Gaststättenbaus komplette Kühl- und Thekenanlagen gefertigt. Die Firma präsentierte sich dabei als Spezialist für Holz und Metall. Mit Laseranlagen werden die Edelstahlbleche beliebig zugeschnitten und die große Fluidanlagepresse ermöglicht auch die Formgebung. Dabei werden die Werkzeuge vielfach selbst – teilweise aus Panzerholz – gefertigt. Kleinstserien mit individueller Prägung sind dabei kein Problem für den 85 Mitarbeiter großen Betrieb. Mit dem Produktspektrum werden viele bekannte Namen im Hotel- und Gaststättenbereich in Europa beliefert und in Dubai hat man mit einem Partner ebenfalls schon Projekte realisieren können. Dabei versteht sich die Firma Wollenweber auch als spezialisierter Zulieferer des Handwerks für alle Bearbeitungen rund um das Thema Edelstahl.

Auf der anschließende Busfahrt durch die Vororte von Bochum verwies die Firma Dickerhoff auf die vielfältigen Referenzen, mit denen sie hier in der Region präsent ist. Eindrucksvoll wurde dies bei einem Kurzbesuch in einer Apotheke verdeutlicht. Dort hat sich die Inhaberin von zwei Jahren zunächst mit einem sogenannten Apothekeneinrichter versucht, der zwar preiswert war aber dann in keiner Weise auf die Wünsche und Ideen seiner Kunden eingehen konnte. Für Beratung und Betreuung vor Ort bleibt da keine Zeit. In der Zusammenarbeit mit der Firma Dickerhoff konnte dann eine behutsame Modernisierung vorgenommen werden, mit der sich die Apothekerin auch voll identifizieren konnte. Auch der anschließende Sparziergang durch den Schlosspark Weitmar bestärkte die Teilnehmer, dass der Werkstoff Holz einfach der Überlegenere ist. Die vielen alten Bäume waren dort teilweise zu Skulpturen entwickelt, die keine Metallgießerei erzeugen könnte.

Im Industriemuseum Henrichshütte konnten wir dann die still vor sich hinrostenden großen Anlagen der Verhüttungsanlagen für das Eisenerz bewundern – jedenfalls das, was die Chinesen nicht mitgenommen haben. Dank der umfangreiche Führung haben wir endlich verstanden, wie das damit mit dem Eisen vor sich ging. Es war jedenfalls eine anstrengende und gefährliche Arbeit.

Abends beim BierAbends wurde den Teilnehmern dann Einblick in das umfangreiche Kulturleben gewährt. Das sozialdemokratische Staatstheater in Bochum führte „Was ihr wollt“ von Shakespeare auf. Erstaunlich dass vor 400 Jahren die Themen der Daily Soap von RTL schon so populär waren.

Am folgenden Tag konnten im Rahmen der Besichtigungen der Jahrhunderthalle und der Stadtwerke Bochum viele gelungene Innenausbauarbeiten kritisch gewürdigt werden, bevor die Gruppe dann ins Ruhrstadium den VFL Bochum im Abstiegskampf gegen Mainz 05 heftig unterstützte.

Ansprechpartner:
Helmut Haybach
Technologie-Zentrum Holzwirtschaft GmbH
Johannes-Schuchen-Str. 4
32657 Lemgo