Neue Perspektiven bei Holzvisionen

Umweltgemeinschaft NRW trifft sich zum Erfahrungsaustausch

Das diesjährige Treffen zum konkreten Erfahrungsaustausch vor Ort fand für die Umweltgemeinschaft im Betrieb Holzvisionen in Neuss-Grefrath statt. Acht Betriebsinhaber kamen zusammen, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie Tim Schultes und Marco Pelzer ihren noch relativ jungen Betrieb etabliert haben. Die beiden Jungunternehmer haben sich vor 6 Jahren gemeinsam mit einem Messebauer in einen ehemaligen Tischlereibetrieb eingemietet. Vor drei Jahren haben sich entschlossen, bei der Management-Werkstatt der Handwerkskammer Düsseldorf mitzumachen. Gemeinsam mit anderen Handwerksbetrieben hat man sich über einen Zeitraum von zwei Jahren immer wieder getroffen, um sich zunächst theoretisch über die Möglichkeiten einer modernen Betriebsführung zu informieren, bevor diese Erkenntnisse mit begleitender Unterstützung dann vor Ort umgesetzt wurden.

FotowandDie fertigungstechnischen Möglichkeiten sind vor Ort räumlich und technisch eingeschränkt. Da man die Maschinen gemietet hat, sind neue Investitionen schwierig umzusetzen. Gleichwohl hat man sich einen guten Kundenstumm in den vergangenen Jahren erarbeitet. Vor allem im Bereich Marketing wurden die Anregungen der Management-Werkstatt umgesetzt. Dabei betonten die Betriebsinhaber die für sie wichtige Bedeutung des Internets als Kontaktanbahnung mit dem Kunden. Die anderen Teilnehmer ließen sich erläutern, wie die Kunden gezielt nach Abschluss der Aufträge zu ihrer Zufriedenheit befragt werden. Dabei wird nicht nur eine frankierter Rückantwort eingesetzt, sondern auch ein Gutschein dem Kunden zur Verfügung gestellt, mit dem er bei Benatwortung des einfachen Fragebogens einen Bonus beim nächsten Auftrag in Anspruch nehmen kann. Besonders bewährt habe sich auch der sogenannte „Möbelgeburtstag“. Nach einem Jahr werden die Kunden angeschrieben mit der Möglichkeit, dass man das gelieferte Möbelstück noch einmal nachschaue und justiere. Das käme recht gut an und man bringe sich dadurch wieder ins Gespräch. Dies wurde auch von anderen Teilnehmern als gute Möglichkeit beschrieben, bei den Kunden auf sich aufmerksam zu machen.

Lichtholz-LampenDaneben versucht man bei Holzvisionen auch neue Produktfelder sich zu erschließen. Zum einen wird das Renovieren von massiven Dielenböden vorangebracht mit einer eigenen Internetpräsentation und zum anderen bietet man sogenanntes „Lichtholz“ an. Auf transparenten Kunststoffplatten werden dünne Furniere aufgebracht. Diese Platten können im Theken- und Schrankbereich hinterleuchtet oder selbst als Pendel- oder Standleuchte eingesetzt werden.

Insgesamt sehe man durchaus den Trend, dass die Kunden kritischer nachfragen und man deshalb gut die eigene Qualifikation zum „Fachbetrieb Gesundes Wohnen“ ins Gespräch bringen kann. In den Wintermonaten hat man die ersten Versuche mit Wasserlacken gemacht, was bei den ungünstigen Witterungstemperaturen noch nicht so gut geklappt hat. Aber man will auch hier weitergehen und konsequent Lösemittelemissionen verringern.

Im Anschluss daran tauschte sich die Gruppe intensiver über die eigenen Bezugsbedingungen für Strom aus. Da viele Versorger zum Jahreswechsel ihre Preise erhöht hatte, war es interessant zu erfahren, wo und wie man sich über günstige Bezugsmöglichkeiten informieren kann. Im Herbst will die Umweltgemeinschaft sich mit dem Thema Ausbildung und „Gute Form“ beschäftigen. Die Landesausscheidung in Bochum im Herbst bietet dafür einen guten Rahmen.

Ansprechpartner:
Helmut Haybach
Technologie-Zentrum Holzwirtschaft GmbH
Kreuzstr. 108-110
44137 Dortmund
Haybach@TZHolz.de