"Upcycling" und neue Lichttechnik

Mitgliederversammlung der Umweltgemeinschaft bei Manufact/Köln

In diesem Jahr kamen die Mitglieder der Umweltgemeinschaft in Köln zusammen. Michael Eckert, Fachlehrer der Felix-Feschenbach-Schule/Detmold hatte einen Vortrag zum Thema „Upcycling“ von Möbeln vorbereitet. Dabei geht es entweder darum, bestehende Möbel durch neue Technik zu modernisieren, aber im Kern zu erhalten wie auch ganze neue Möbel herzustellen, die komplett aus ausrangierten Holz- und Möbelteilen bestehen. Der Niederländer Piet van Eek hat sich dafür ein richtiges Geschäftsfeld entwickelt und stellt in Eindhoven seine recht originellen Möbeln her, die alle einen ausgeprägt individuellen Touch haben. In Deutschland hat sich die Berlinerin Franziska Wodicka einen Namen gemacht, „neue“ Möbel aus ganz unterschiedlichen alten Schubläden zusammen zustellen. Im Designbereich trifft man auch auf der Möbelmesse immer wieder darauf, dass „ganz alt“ und „ganz neu“ im Wohn- und Küchenbereich aufeinandertreffen. Wo das alte aber nicht mehr original ist, wird dies neudeutsch als „vintage-look“ verkauft – es sieht einfach alt aus wie die neuen abgetragenen Jeans. Michael Eckert sah darin eine Gegenbewegung zu der all-inclusiv-Technik, die ohne Kontur alles per Touch bewegt. Das Individuelle, die persönliche Geschichte in der Modernisierung des Wohnumfeldes zu erhalten sei ein gerade für den Tischler interessantes Geschäftsfeld. Gerade zu Hause wolle der in die Jahre gekommene Alt-68er sich nicht ständig dem Dauerstress alles-Neu, alles-Schneller ausgesetzt sehen. Es blieb aber unter den Teilnehmern skeptisch wie man das in das tägliche Geschäft mit den Kunden einbinden könne.

Der Rundgang im Betrieb Manufact offenbarte den guten Stand der Fertigungstechnik. Vor einigen Monaten erst hat man sich dort entschlossen, eine Vakuumpresse anzuschaffen. Damit können runde Formen und Teile sehr viel einfacher und schneller hergestellt werden. Bis zu 4 Tonnen kann hier aufgepresst werden, so dass auch vergleichsweise enge Rundungen entstehen. Es bedarf allerdings auch einiger Anwendertechnik, um am Ende dann auch die richtige Form zu erhalten, dies wurde bei Manufact durch die Auszubildenden mit erschlossen, die sich alle richtig gute Skateboards selbst bauten. Aber auch die Energieeffizienz will man bei Manufact weiter verbessern. Der 7,5 kW Motor der Absaugung bietet einige Möglichkeiten, um lastabhängig gesteuert und damit erhebliche Einsparungen zu realisieren.

Occhio - LichttechnikZum Schluss nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, im neuen Rheinhafengebiet von Köln den Flagshipstore von Occhio – einem Dienstleister für Lichttechnik - sich anzuschauen. Occhio präsentiert dort die gesamte Breite der Lichttechnik speziell für Objekteinrichtungen. Thomas Kurz erläuterte die besondere Modultechnik von Occhio, mit der die Lichtwirkung sehr flexibel gestaltet werden kann. Kern des ganzen stellt der sogenannte body dar – spricht der Halter, mit dem die Lichtquelle an der Wand, Decke oder eingebaut wird. Der Kopf deckt diese Lichtquelle ab und kann es das Licht je nach Einsatz von Linsen und Scheiben weicher oder härter, stärker fokussiert oder breiter gestreut verteilen. Als Lichtquellen werden dafür heute zu mehr als 50 Prozent LED-Technik eingesetzt. Herkömmliche Niedervolt-Halogenleuchten sind deutlich auf dem Rückzug. Metalldampf-Halogen-Lampen sind immer noch im Hinblick auf Lichtintensität und Energieeffizienz unerreicht, aber wer als Kunde modern erscheinen will setzt auf LED. Dabei wird häufig die Problematik der Wärmeentwicklung unterschätzt. Occhio ist gerade dabei ein LED mit 42 W zu entwickeln, die ohne externe Ventilatorkühltechnik auskommt. Damit könnte man auch im Schaufensterbereich beim Ausleuchten oder als Deckenfluter LED einsetzen. In anderen Bereichen können mit LED Lichttemperaturen von 2.600 K bis 4.000 K erreicht werden mit Lampenstärken von 18 bzw. 26 W, die zu 95 Prozent dem Lichtspektrum des Sonnenlichts entsprechen. Positiv kam bei den Teilnehmern auch an, dass die verschiedenen Module gut zu kombinieren sind. Und wenn die LED-Lichtquelle das Ende ihrer Einsatzdauer erreicht hat oder mal kaputt geht, kann sie als simpler Chip einfach ausgetauscht werden, ohne dass dabei die gesamte Lampentechnik ausgetauscht werden muss.


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