Frühjahrs-Infotage der Umweltgemeinschaft im Tischlerhandwerk Hessen

Loslassen


"Wer suchet, der findet"
Hier konnten die Teilnehmer das Team- und Führungsverhalten testen
Tatsächlich mussten die Teilnehmer der diesjährigen Frühjahrs-Infotage der Umweltgemeinschaft in Hessen "loslassen". Nämlich loslassen von der bisherigen Art, Weiterbildung zu betreiben. In der Regel ist man gewohnt, einem Vortragenden zuzuhören oder bestenfalls in einem Workshop etwas selbst zu erarbeiten. Um aber mal neue Wege zu beschreiten, hat die Umweltgemeinschaft, erstmalig im Tischlerhandwerk Hessen, für deren Mitglieder ein Outdoor Training angeboten. Viele denken "da muss ich Würmer essen und im Freien biwakieren"! Das dies nicht so ist, davon konnten sich die Teilnehmer der Umweltgemeinschaft am 25. und 26. April 2003 im Hotelpark Hohenroda überzeugen. Der Gedanke des Outdoor Trainings geht auch weit über die sportlichen Betätigungen im Freien hinaus. Dagegen fördern die Programme des ernstzunehmenden Outdoor Trainings, geleitet unter pädagogischen und psychologischen Ansätzen, das effiziente Lernen. Es vermittelt intensive Erfahrungen durch Erleben und unterstützt deren Übertragung auf künftige, ähnliche oder anders geartete Situationen in der Berufspraxis. So wurden bei dem Training der Umweltgemeinschaft die Themen Führungsverhalten, Teambildung und Kundenbindung von den Trainern im Anschluss an die jeweilige Übung reflektiert. Manche der Teilnehmer konnten bei den einzelnen Übungen und Spielen sehr schnell feststellen, wo die Stärken und Schwächen auch in der Berufspraxis sind. Im ersten Moment denkt man, dass dies nur etwas für die "Männer" der Schreinereien wäre. Um so erstaunlicher war es, dass 6 mitarbeitende Ehefrauen das Training im Freien ebenfalls wagten. Teilnehmerinnen, die in der vorabendlichen Erfahrungsaustauschrunde noch felsenfest davon überzeugt waren, zumindest die im Trainingsprogramm beinhaltete Steilwandbesteigung, nicht mitzumachen, wurden allesamt vom Ehrgeiz und dem "Schaffen wollen" am folgenden Tag ergriffen.



Alle Teilnehmer, auch solche mit Höhenangst, haben die Kletterwand erfolgreich erklommen! "Ich hätte nie gedacht, dass ich mich überwinden könnte, dies zu schaffen", sagte eine der Teilnehmer am Ende der Weiterbildung. Abschließend kann man sicher behaupten, dass der Versuch, etwas Neues mit und für Tischler zu machen, als erfolgreich gewertet werden kann. Es wäre nur wünschenswert, dass dieser unkonventionelle Weg bei der täglichen Arbeit im Umgang mit Menschen in den Betrieben des Tischlerhandwerks umgesetzt werden können! "Loslassen" von alten Gewohnheiten und dem, wie man es immer gemacht hat, ist dabei Grundvoraussetzung.


Geschafft! Drei, die ein gemeinsames Ziel erreicht haben - Die Steilwand -
(vl.n.r.) Ulrich Leber, Martin Schlingmann, Ralf Stuckardt