Projekt "Servicekooperation im Handwerk" erfolgreich abgeschlossen

Die Umweltgemeinschaft weitet ihr Serviceangebot weiter aus

Unter dem Titel "Ökologische Know-How im Handwerk" hat die Umweltgemeinschaft in NRW im vergangenen Jahr ein Projekt begonnen, um den gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaus-tausch deutlich zu intensiveren. Dass Ökologie etwas mit Produktivität und Kosten aber auch et-was mit Lebensqualität zu tun hat, wird unmittelbar deutlich, wenn man die wesentlichen Aspekte zur Ökologie auflistet, unter denen die Umweltgemeinschaft das Thema aufbereitet hat:

  • Ortsnähe
  • Ressourcenschonung (Material, Energie)
  • Wohngesundheit
  • Nachwachsende Rohstoffe
  • Langlebigkeit
  • Verwertbarkeit
  • Umbau- und Reparaturfähigkeit
  • Lebensqualität, Spaß, Emotion

Um das ökologisches Know-how aus den Betrieben zusammenzuführen und verfügbar zu machen, wurde eine Datenbank entwickelt, die über das Internet genutzt werden kann. Es geht dabei nicht darum, die große Vielfalt an Buchwissen und theoretischen Abhandlungen abzubilden, sondern die Informationen und Anregungen aus der Praxis des Betriebsalltags aufzugreifen und darzustellen. Die Struktur dieser Datenbank wird aus dem nebenstehenden Bild verdeutlicht.

Planungshinweise
Der Architekt muss im Rahmen seiner Planung eine Fülle von technischen Vorgaben und Normen berücksichtigen, um gemäß dem Stand der Technik ein Gebäude zu konzipieren. Aus der Praxis ergeben sich dabei aus Sicht der Handwerker in einzelnen Bereichen immer wieder Schwachstel-len, die im einfachsten Fall zu Zeitverzögerungen führen, im unangenehmsten zu Bauschäden. Die Planungshinweise erstrecken sich dabei auf folgende Punkte:
1. Bauleitung und Abstimmung auf der Baustelle
2. Zeichnungen und Bemaßungen
3. Lüften und Luftdichtheit
4. Besonderheiten im Bereich
- Wärmeschutz
- Schallschutz
- Brandschutz
5. Planungshilfen

Konstruktionen
Die Betriebe haben interessante Konstruktionsbeispiele zusammengetragen, die dem oben be-schriebenen ökologischen Anspruch gerecht werden. Diese Beispiele werden jeweils kurz be-schrieben und mit den Betriebsdaten des Betriebes versehen, von dem der Konstruktionshinweis stammt. Jede Konstruktion kann mit bis zu zwei großen Bildern versehen werden. Zusätzlich kann ein Verweis zu weiteren Informationen aus dem Internet eingebunden werden.

Jeder Konstruktionstipp kann dabei mehreren Suchbereichen zugeordnet werden, um dem An-wender viele Möglichkeiten zu bieten, relevante Konstruktionshinweise zu erhalten.

Materialinformationen
Im Bereich der Materialinformationen werden folgende Materialgruppen beschrieben:

  • Oberflächenmaterialien
  • Plattenwerkstoffe
  • Massivholz
  • Beschläge/Beleuchtung/Zubehör
  • Stahl/Edelstahl
  • Aluminium
  • Dämmstoffe
  • Glas

Dabei werden auch z. B. die regelmäßigen Oberflächenprüfungen der Technikerschule Ahaus an Oberflächenproben aus den Mitgliedsbetrieben veröffentlicht.

Lieferanten
Lieferanten haben eine wesentliche Bedeutung für den betrieblichen Erfolg wie auch die Qualität der erzeugten Produkte. Oftmals fehlen auch einzelnen Betrieben Informationen über Spezialliefe-ranten oder alternative Bezugsquellen. Dabei werden primär Lieferanten berücksichtigt, deren Produkte nicht so einfach regional verfügbar sind. In der Produktbeschreibung werden Besonder-heiten beschrieben, z. B. FSC-Holz oder Spezialbeschläge etc. Ein jährlicher Einkaufsvergleich erleichtert den Betrieben, die eigenen Einkaufspreise zu vergleichen und gezielt über kostengüns-tigere Alternativen informiert zu werden.


Kooperationspartner
Vergleichbar den Lieferanten liegen bei den Betrieben auch Informationen über Kooperationspart-ner vor, mit denen gute Erfahrungen gemacht und gemeinsam Projekte durchgeführt wurden. In-formationen über diese Partner dienen vor allem dazu, untereinander Empfehlungen über bewähr-te Partner weiterzugeben.

Verkaufstipps
Um ein ökologisch hochwertiges Produkt an den "Mann" und an die "Frau" zu bringen, bedarf es neben fachlicher Informationen über das Produkt vor allem auch Hinweisen, wie im konkreten Ver-kaufsgespräch die entsprechenden Produktvorteile angemessen präsentiert werden. Im Bereich Verkaufstipps werden solche Tipps aus der Praxis gesammelt und den beteiligten Betrieben zur Verfügung gestellt.

Die Nutzung dieser vielfältigen Informationen stehen jedem Betrieb zu, der selbst etwas zu der Datenbank beigesteuert hat. Diese "virtuelle ERFA-Gruppe" wird durch die regelmäßige Betreuung der Betriebe durch das TZH aktualisiert und thematisch erweitert. Damit sollen nicht nur weitere Tischlerkollegen angesprochen, sondern auch Planer und Architekten für eine intensivere Zusam-menarbeit gewonnen werden. Mittelfristig ist auch daran gedacht, Betriebe aus angrenzenden Gewerken in das Konzept einzubinden und dadurch zwischenbetriebliche Kooperationen zu fördern.